Pressemitteilung des Landessportbund Hessen zur Preisverleihung des
Heinz-Lindner-Preis 2008
Das Thema Sport und Gesundheit ist im Verein bestens aufgehoben
Landessportbund Hessen vergibt Heinz-Lindner-Preis 2007 – 46 Vereine
bewarben sich
Mit dem Heinz-Lindner-Preis des Landessportbundes Hessen sind am
Wochenende der TSV Elleringhausen (Sportkreis Waldeck), der Verein „Beerbach
in Bewegung“, Blau-Gold Casino Darmstadt (beide Sportkreis Darmstadt), der
Turnverein Lorsbach (Sportkreis Main-Taunus), die Sprendlinger Turngemeinde 1848
(Sportkreis Offenbach), die Turngemeinde Groß-Karben 1891 (Sportkreis
Wetterau), der Turnverein 1860 Lich (Sportkreis Gießen) und der Turnverein 1862
Langen (Sportkreis Offenbach) ausgezeichnet worden. Das Schwerpunktthema des mit
insgesamt 9.500 Euro dotierten Preises war das Thema Sport und Gesundheit. Die
Preise wurden im Rahmen des Frühlingsfestes der Dachorganisation des Sports in
Hessen von lsb h-Präsident Dr. Rolf Müller und Ralf-Rainer Klatt, Vorsitzender
des Landesauschusses Breitensport und Sportentwicklung, verliehen.
Mit dem in diesem Jahr zum 28. Mal ausgeschriebenen
Heinz-Lindner-Preis „wurden seit 1979 über 100 Sportvereine ausgezeichnet,
die sich über den allgemeinen Vereinsalltag hinaus in besonderem Maße für den
Breitensport engagiert haben“, unterstrich Ralf-Rainer Klatt die Bedeutung des
renommierten Preises, den der Landessportbund Hessen zu Ehren seines 1.
Vorsitzenden ins Leben gerufen hat. In diesem Jahr hatten sich insgesamt 46
Sportvereine – eine Rekordbeteiligung – beworben.
Grund dieses erfreulichen Fakts ist eine Neueinteilung der
Vereinsgruppen, in der sich die Vereine bewerben konnten, betonte Klatt. So
wurden diesmal Vereine mit einer Mitgliederzahl von bis zu 500 in der Gruppe 1
eingeordnet, Vereine mit bis zu 1.500 Mitgliedern der Gruppe 2 und alle Vereine
mit mehr als 1.500 Mitgliedern der Gruppe 3. Je nach Vereinsgröße mussten die
Bewerber dabei bis zu sieben vorgegebene Kriterien erfüllen.
In der Gruppe 1 überzeugte der TSV Elleringhausen die
Jury. „Unserem Verein gelingt es seit 1997 mit den unterschiedlichsten
Initiativen nicht nur die passiven Mitglieder, sondern den ganzen Ort mit seinen
180 Einwohnern und seiner Umgebung ins Vereinsgeschehen einzubinden“, so
Vereinsvorsitzende Birgit Kleinschmidt bei der Preisübergabe. Aufbauend auf den
Angeboten der Abteilungen Kinderturnen sowie der Theater-, Sänger- und
Wandergruppe hat der Verein die Familie in den Focus seiner Vereinsarbeit gerückt.
Das umfangreiche und vielfältige Angebot für Kinder bis 15 Jahre reicht von A
wie Akrobatik bis Z wie Zirkus. Gesundheitsorientierte Schwerpunkte sind die Ernährungsberatung
für Kinder und Eltern. Gemeinsame Ausflüge, der gemeinsame Besuch von Großveranstaltungen
oder die Gestaltung des Dorfgemeinschaftshauses für weitere
Familiensportangebote ergänzen die reguläre Turnstunde.
Für Trendsportarten offen, bedient sich der 70 Mitglieder
starke Verein nicht nur seiner ausgebildeten Übungsleiterinnen und Übungsleiter,
sondern setzt auch in den Bereichen Ernährung, Konzentrationstraining oder
Suchtprävention Fachkräfte ein. Kooperationen mit Schule, Kindergarten und
Kirche sind selbstverständlich. Weiterhin sorgen monatliche Aktionstage unter
einem besonderen Thema mit Einbeziehung der Eltern sowie Integrations-,
Sportmuffel- oder Schulfreundtage in der Kinderturngruppe für viel Bewegung und
Mitgliedergewinnung. Der Verein konnte sich in Frankfurt über den 1. Platz und
ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro freuen.
Gemeinsam auf den zweiten Platz in dieser
Gruppe setzte die Jury den Verein „Beerbach in Bewegung“
und den Tanzsportverein Blau-Gold Casino Darmstadt.
„Beerbach in Bewegung“ ist ein junger Verein mit derzeit
148 Mitgliedern, der sich der gesundheitsorientierten Bewegung für die ganze
Familie verschrieben hat. Bewegungsförderung durch Sport, Spiel und Spaß für
die Kleinsten, Nordic Walking, Laufen, Wirbelsäulen- Beckenbodengymnastik,
Pilates für die Erwachsenen, Hüftsport, Sport und Bewegung bei Osteoporose
oder Diabetes für die „jungen Alten“ haben dazu geführt, dass sich die
Mitglieder in dem breitensportorientierten Verein wohl fühlen. Die vielfach mit
dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichneten Kursangebote haben
auch die wenigen passiven Mitglieder und weitere Interessierte zu Bewegung in
Beerbach animiert. Ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro wird den Verein in
seinen Aktivitäten jetzt weiter unterstützen.
Über ein Preisgeld in gleicher Höhe freute sich auch der
Tanzsportverein Blau-Gold Casino Darmstadt. 80 Prozent des
derzeit 497 Mitglieder zählenden Vereins nutzen das Breiten- und
Freizeitsportangebot.
„Über spielerisches Erlernen tänzerischer Fähigkeiten
werden schon die Drei- bis Vierjährigen an den Tanzsport herangeführt.
Fitnessgymnastik für Ältere und Linedance für Singles, Funktionsgymnastik
nach Pilates, Entspannung und Dehngymnastik nach dem G.U.T.-Konzept des lsb h,
ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT, verdeutlichen die
gesundheitssportliche, moderne Orientierung des Einspartenvereins“,
unterstrich Ralf-Rainer Klatt das Votum der Jury. Folkloretänze förderten darüber
hinaus die Integration von Gruppen mit Migrationshintergrund.
Mit dem ersten Preis der Gruppe 2, einem Scheck über 1500
Euro, wurde der Turnverein Lorsbach ausgezeichnet. In seinen
acht Abteilungen bietet der 1885 gegründete Verein insgesamt 34 Sportarten an.
„Die Steigerung von 386 Mitgliedern im Jahr 2000 auf heute
754 verdeutlicht, dass ein zukunftsorientierter Turnverein auf die demografische
Entwicklung und Wünsche der Bevölkerung erfolgreich reagiert hat“, hob der
Juryvorsitzende anerkennend hervor. „Mit der Angebotspalette konnten
insbesondere weibliche Mitglieder gewonnen werden. Bis zum zehnten Lebensjahr
bietet der Verein drei parallele Basis-Trainingsformen im Bereich Turnen,
Leichtathletik und Tanz, wobei die Möglichkeit besteht, sich anschließend auf
einzelne Sportarten zu spezialisieren“, so Klatt.
Bemerkenswert: Seit diesem Jahr bietet der Turnverein Bürgerinnen
und Bürgern mit geringem Einkommen eine beitragsfreie vollwertige
Mitgliedschaft an.
Mit der Vergabe von ebenfalls zwei zweiten Preisen in dieser
Gruppe zeichnete die Jury die Sprendlinger Turngemeinde 1848 und die
Turngemeinde Groß-Karben 1891 aus.
„Innovation und Tradition“ so lautet das Motto der Sprendlinger
Turngemeinde 1848, die in diesem Jahr 160 Jahre alt wird.
Seit der Fokussierung auf den Bereich Fitness und
Gesundheit in 2003 wurden im Verein gesundheitsorientierte Angebote neu
aufgenommen und ausgebaut. Zum Teil in Kursform oder in einem 10-Kartensystem
angeboten, haben sie dazu beigetragen, dass die Mitgliedszahl von 853 auf heute
über 1.200 angestiegen ist. Der dabei hohe Migrantenanteil erklärt sich durch
gezielte Ansprache und Angebote.
Beispielhaft ist auch die Jugendarbeit. Jugendliche werden
durch Ausbildungsmöglichkeiten zum Übungsleiterassistenten oder der Teilnahme
an Sportkongressen an Führungsaufgaben herangeführt. Entsprechend findet man
zahlreiche jugendgerechte Angebote sowohl im kulturellen als auch im sportlichen
Bereich.
Für ehrenamtliches Engagement hat der Verein darüber
hinaus ein Punktebonussystem entwickelt, mit dem Vereinsmitglieder am Jahresende
attraktive Preise einlösen können.
Ebenfalls mit dem zweiten Preis (und 1.000 Euro) in dieser
Gruppe ausgezeichnet wurde die Turngemeinde Groß-Karben 1891.
„Ein Verein, der auf den demografischen Wandel reagiert hat und damit entgegen
dem allgemeinen Trend im Zeitraum von 2004 bis 2007 seine Mitgliederzahlen auf
derzeit 1.037 steigern konnte. Zehn Übungsleiterinnen und -leiter – mit dem
Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgestattet – und Gruppen, die
teilweise von zwei bis drei Übungsleitern betreut werden, zeugen von guter
Vereinsarbeit und einem komfortablen Angebot im Bereich Sport und Gesundheit“
unterstrich Ralf-Rainer Klatt.
Voraussetzung für dieses umfangreiche Angebot war in Groß-Karben
der Aus-/Neubau der vereinseigenen Sporthalle. Damit wurden insbesondere in der
Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen (20%) und der Gruppe der über 61-Jährigen
(72%) sehr gute Zuwächse erreicht. Der Verein sucht darüber hinaus gezielt die
Kooperation zu Kindergärten, Grund- und Gesamtschule, Ärzten und
Fitnessstudios. Koordiniert wird dies in einer Arbeitsgemeinschaft der
umliegenden Vereine durch den 1. Vorsitzenden. Und für alle, die sich zunächst
nicht an den Verein binden wollen, bietet der Verein von psychomotorischem
Kinderturnen bis zur Kickbox-Aerobic über 10 Kursangebote an.
Mit ihren jeweils mehr als 1.500 Mitgliedern zählen der
Turnverein 1860 Lich (1.640 Mitglieder) und der Turnverein 1862 Langen (2.499
Mitglieder) zu den Preisträgern in der Gruppe 3. Dabei durfte
sich der TV 1860 Lich über den ersten Platz in dieser Gruppe, der TV 1862
Langen über den zweiten Platz freuen.
„Beweg – lich“ zeigt sich der TV 1860 Lich
mit seinen neun Abteilungen nicht nur über seine Herrenmannschaft in der 2.
Basketball-Bundesliga sondern auch über seinen im letzten Jahr durchgeführten
Aktionstag. „Jetzt ist auch dem letzten Bewohner klar, wie vielseitig der TV
ist“, so Ralf-Rainer Klatt bei der Preisverleihung.
Ob auszugsweise Ropeskipping, Baseball, Hip-Hop und
Breakdance für Kinder und Jugendliche, den jährlichen Sportabzeichenaktionstag
für die Familie, Gesundheitsprogramme und Kurse für Frauen und Senioren –
die Palette der Angebote ist umfassend. Dabei entwickelt der Verein immer neue
Ziele und Visionen, um die Bedürfnisse seiner Mitglieder zu befriedigen und der
Fluktuation der Jugendlichen entgegen zu wirken.
„Die Kooperation mit umliegenden Schulen und Vereinen
zielt nicht nur auf die Sichtung und Förderung des Leistungssports ab, sondern
widmet sich auch Kindern mit Bewegungsdefizit“ lobte Klatt einen weiteren
Aspekt des Engagements. Von der Jury gab’s dafür in Frankfurt einen Scheck über
1.500 Euro.
Über ein Preisgeld von 1.000 Euro für den 2. Platz in
dieser Gruppe konnte sich der Turnverein 1862 Langen freuen.
Dabei überzeugte nicht nur das Engagement des Vereins für
den hessischen Basketballsport, sondern vor allem die Aktivitäten in Sachen
Breitensport und gesundheitsorientiertem Sport, denen in Langen höchste Priorität
eingeräumt wird. „Dies beweisen beispielsweise die vielfältigen
gesundheitsorientierten Kurse mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT und
die Bewegungsinitiativen für Langens Kinder“, so der Juryvorsitzende, der
darauf hinwies, dass der TV in 14 Abteilungen Kinder und Jugendliche im Alter
von 2 bis 16 Jahre betreue.
Knapp 2.500 Mitglieder hat der Verein, der im Kreis
Offenbach Vorreiter bei Angeboten wie Ropeskipping und Aquarobic war, derzeit.
Und auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Grundschulen, die nicht nur das
Ziel der frühzeitigen Förderung des Basketballnachwuchses verfolgt, sondern
sich zudem mit speziellen Angeboten des Problems übergewichtiger Kinder aktiv
annimmt, fand die einhellige Zustimmung der Jurymitglieder.
„Gewonnen“ haben übrigens alle Vereine, die sich um den
diesjährigen Heinz-Lindner-Preis beworben haben, auch wenn sie am Ende nicht zu
den Preisträgern zählten. Sie haben mittlerweile vom Landessportbund Hessen
jeweils einen Gutschein für eine Übungsleiterfortbildung erhalten. Vereinsförderung
im besten Sinne also.
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